Youngtimer-Restaurierung für Einsteiger

07.12.2021

Als Youngtimer werden in der Regel jene Fahrzeuge bezeichnet, die im Straßenverkehr als Liebhaberfahrzeuge genutzt werden, aber eben noch keine Oldtimer sind. Eine genaue Definition für diesen Begriff gibt es zwar nicht, doch die Autofans bezeichnen damit zumeist Fahrzeuge, die zwischen 15 und 30 Jahre alt und aus deren Sicht zu schade für die Schrottpresse sind. Aufgrund ihres oftmals erbärmlichen Zustandes kommen sie dennoch um eine umfangreiche Restaurierung nicht herum, wenn sie noch ein paar Jahre als Alltagsfahrzeug auf deutschen Straßen benützt werden sollen.


Die Restaurierung ist eine große Verpflichtung

Wer einen Youngtimer restaurieren möchte, benötigt dafür vor allem drei Dinge:

- Platz
- Geld
- Zeit

Es sollte also zumindest eine kleine Scheune oder Garage zur Verfügung stehen, in der das Fahrzeug dauerhaft untergebracht werden kann, um es zumindest während der Zeit der Restaurierung vor den Einflüssen der Witterung zu schützen.

Ein oftmals unterschätzter Faktor ist das erforderliche Budget, das für die Aufbereitung des Youngtimers erforderlich sein wird. Gegenüber Oldtimern gibt es zumindest den Vorteil, dass man mit ein wenig Umsicht die Autoteile günstig kaufen kann. Die Möglichkeit dazu bieten vor allem Preisvergleichsseiten im Internet, bei denen schnell und einfach die einzelnen KFZ-Teile auf Verfügbarkeit und Preis gecheckt werden können.

Schließlich spielt auch die Zeit eine wichtige Rolle bei der Youngtimer-Restaurierung. Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld fixe Zeiten dafür einzuplanen, die ausschließlich diesem Projekt gewidmet werden sollen. Zu berücksichtigen dabei sind selbstverständlich die Umstände in der eigenen Familie und die durchschnittlichen Arbeitszeiten im Broterwerbsjob.

Wenig Zeit ist aber nicht automatisch gleichbedeutend damit, dass das Projekt deshalb zum Scheitern verurteilt ist. Doch wer nur einmal im Monat drei Stunden an einem Abend aufbringen kann, sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass die Aufbereitung womöglich mehrere Monate bis Jahre in Anspruch nehmen wird.


Unterstützer für das Projekt suchen

Viele Hobbyschrauber machen den großen Fehler und denken, dass sie bei der Restaurierung ihres Youngtimers völlig auf sich allein gestellt sind. Doch Unterstützung bietet sich oftmals auch dort, wo viele sie auf den ersten Blick nicht unbedingt vermuten würden.

Beispielsweise in den Erfahrungsberichten auf unserer Website, in denen andere Schrauber unter anderem von ihren Erlebnissen bei der Anschaffung und Restaurierung von Youngtimern berichten. Hier findet sich oftmals auch der eine entscheidende Tipp, der Hobbyschraubern Wochen an Frust ersparen kann. Auch YouTube ist mittlerweile zu einer wichtigen Quelle geworden, da es dort jede Menge an Tutorials für die unterschiedlichsten Reparaturarbeiten an verschiedenen Fahrzeugen gibt.

Wer alles über seinen Youngtimer in Erfahrung bringen möchte, ist darüber hinaus gut damit beraten, Mechaniker zu finden, die selbst lange Jahre auf diesem Modell herumgeschraubt haben. Viele davon sind mittlerweile zwar bereits in Rente, würden aber liebend gerne an der Restaurierung eines Youngtimers teilnehmen und dabei ihre wertvolle Erfahrung einbringen. Zu finden sind sie durch eine Kontaktaufnahme von langjährigen Vertragshändlern einer Marke. Denn dort ist es vielleicht möglich, den Kontakt über ehemalige Kollegen herzustellen.


Flexibilität ist Trumpf

Bei der Restaurierung eines Youngtimers funktioniert nicht immer alles wie geplant. Mal ist ein Ersatzteil gar nicht mehr lieferbar, ein anderes Mal beträgt die Lieferzeit dafür mehrere Wochen oder gar Monate, weil das Teil aus Übersee kommt. Dann werden im Laufe der Restaurierungsarbeiten neue Probleme sichtbar, die bei der ursprünglichen Bestandsaufnahme gar nicht zum Vorschein kamen.

Wer einen Youngtimer restauriert, muss einfach flexibel bleiben und lernen, mit sich ständig ändernden Rahmenbedingungen gut umzugehen und das Beste daraus zu machen. Wem die Aussicht darauf bereits Schmerzen in der Magengegend verursacht, der sollte besser auf die Restaurierung verzichten. Denn im Mittelpunkt sollte nicht das Endergebnis, sondern der Spaß an der Aufbereitung des Fahrzeuges an sich stehen.


Die Wahl des richtigen Fahrzeuges

Auch wenn die Augen bei einem besonders exotischen Fahrzeug vielleicht zu leuchten beginnen, sollte von einem Kauf besser Abstand genommen werden. Anfänger sind wesentlich besser damit beraten, ein gängiges Modell für die Youngtimer-Restaurierung zu wählen.

Denn mit der Wahl des Fahrzeuges wird auch der Schwierigkeitsgrad des Projekts bestimmt. Einen alten Golf 2 auf Vordermann zu bringen, ist mit Sicherheit wesentlich einfacher als einem Datsun Bluebird neues Leben einzuhauchen. Damit verbunden sind schließlich auch Erfolgserlebnisse, die das Selbstvertrauen langsam steigern und einen bereit für zukünftige höhere Aufgaben machen.

Doch Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und Roman Lewandowski hat auch nicht gleich beim FC Bayern gekickt. Sehr beliebt bei Einsteigern ist neben dem Golf 2 vor allem auch der 3er BMW oder eventuell auch ein 190er Mercedes.

Bei der Renovierung sollte auf keinen Fall darauf vergessen werden, das Projekt in Form von Bildern und Videos für sich selbst und die Nachwelt festzuhalten. Das ist auch eine ideale Möglichkeit, um die Familie in das Projekt miteinzubeziehen. Die geplagte und vernachlässigte Ehefrau (oder der Ehemann) und die Kinder könnten so die entsprechenden Videos und Bilder erzeugen und auf einem Blog oder einem Instagram-Channel veröffentlichen. Dann wird aus der Restaurierung ein Family-Business.




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